
Schon meine Kindheit war mit den allerunglaublichsten Wesen bevölkert. Neben meiner Schwester zum Beispiel mit „Morgo“, einem lebenden Staubsauger, der durch die Wohnung lärmt und Kinder einsaugt. Oder mit „Blubb“, einer Art flüssigen Konfitüre, die Kinder, aber auch ganze Jumbo Jets verschluckt. Oder mit „Mumusch“, einem Waldmonster, das aussieht wie ein Blätterknäuel und oben in den Baumwipfeln hockt. Oder mit „Fülig Jimmy“, dem Seemann von Welt und Kapitän der „Honolulu Star“, der Nobelpreisträgern beim Kartenspiel ihr Preisgeld abluchst, der stolzen Royal Navy ganze Kreuzer klaut und einen Haufen anderer tolldreister Dinge mehr vollführt. Ganz zu schweigen von „Piskos Fred“, seinem Heizer, dessen Hosen so vor Dreck starren, dass er sie abends, wenn er sie auszieht, buchstäblich in eine Ecke seiner Kabine stellen kann – für Kinder, die sich bekanntlich selten gerne waschen, eine ganz besonders faszinierende Vorstellung. Oder mit dem „Reszfaszu Bagoj“, einer raren Eulenart, die in den dunkelsten Kellerecken lauert und sich durch ein rissiges Hinterteil auszeichnet. Diese Eule machte in meiner Kindheit jeden Gang in den Keller zu einem wahren Horrortrip. In der Schulzeit liebte ich es dann, ganze Sommer im Allenmoos unter dem Sprungturm zu verschlafen und dabei von Bikini-Girls und fernen Orten wie Krakatau oder Valparaiso zu träumen, während ich mich winters mit Vorliebe dem Bau von Schneebarbarellas widmete. Mich prägten Asterix und Obelix, Geisterbahnen, Schlafwagen, tanzende Vampire, Fantomas, Dürrenmatt, Highsmith, Depeche Mode, die kubanische Revolution und „Reini“ Weber. Ausserdem mag ich maximale Selbstbestimmung, Glaube und Hingabe, Zürich, Bücher, Zeitungen, das Meer, die Tropen, die Nacht, die Kunst, Fussball, Felidae, Coca-Cola, Hacktätschli, erstklassige Hotels und noch so einiges anderes mehr. Und ich liebe es, mir Ideen auszuhecken, liebe den Reichtum der deutschen Sprache, ungarische Zwetschgenknödel und zuerst und vor allem meine Familie, meine Freunde und natürlich auch meine Kunden.